31 August 2007

Neue Arbeit Vogelsberg, Wassererlebnishaus Fuldatal und Windpark Bad Emstal


Der erste Besuch im größten Flächenkreis Hessens führt heute uns in Begleitung der Direktkandidatin Eva Goldberg und der Kreisvorsitzenden Christiane Löchel zur Neuen Arbeit Vogelsberg, wo uns Geschäftsführer Gust und Betriebsleiter Reukert empfangen.



Im Gegensatz zu gestern ist die Integration in den Arbeitsmarkt hier als Optionskommune organisisert, an deren Gestaltung auch die Neue Arbeit beteiligt war. Es scheint, als ob die Wege hier zwischen Kommunaler Vermittlungsagentur und den einzelnen Trägern reibungslos funktioniert. Besonders interessant fand ich die Zielsetzung, langzeitarbeitslose Menschen je nach persönlichem Bedarf in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Die Neue Arbeit möchte zudem für die Qualifierung die Gebäude- und Anlagenpflege ausbauen - und zwar unter ökologischen Gesichtspunkten; die Wandheizung im Lehmverputz war sehr beeindruckend.
Mein nächster Besuch führt die zentralen Themen Umwelt, Kinder, Bildung in einem Projekt zusammen. Der Besuch des Wassererlebnishauses in Fuldatal bietet Kinder aller Altersgruppen aber eben auch ErzieherInnen und LehrerInnen die fundierte Beschäftigung mit dem Thema Umwelt - vom Naturschutz bis zur Umwelttechnik. Zusammen mit Thomas Ackermann, dem Direktkandidaten, und Andreas Jürgens MdL wurden uns
Geschichte und pädagogisches Konzept wurden mir hier ausführlich und sehr interessant dargestellt.




Besonders spannend fand ich die Anbindung an das Staatliche Schulamt. Mir wird einmal mehr deutlich, dass Hessen in der Bildungspolitik derzeit alles andere als vorn ist. Es fehlt nach wie vor die Institutionalisierung der Umweltbildung, gerade auch in außerschulischen Lernorten wie hier in dieser Anlage. Andere Bundesländer sind Hessen hier weit voraus. Der nötige Ausbau von Ganztagsschulangeboten schreit förmlich nach solchen Projekten, die Kinder "hautnah" Umwelt, Natur, Lebensräume, Bewegung und Freude spüren lassen.
Mein Freitag in Nordhessen ging mit dem Besuch der Windkraftanlagen in Bad Emstal zu Ende.



Herr Hecker vom Bundesverband Windenergie schilderte mir hier die Technik, die Bürokratie, vor allem aber die Probleme mit der Regionalplanung in Nordhessen, die den Ausbau der Windenergie massiv behindert. Hier hat Andrea Ypsilanti noch viel Aufklärungsarbeit in den eigenen Reihen vor sich. Natürlich machen Windräder nur dort Sinn, wo es auch Wind gibt, und natürlich müssen auch Aspekte wie der Naturschutz, mit berücksichtigt werden. Aber auch wegen des demografischen Wandels wird nur ein regional produzierter Energie-Mix vielen ländlichen Gemeinden das Überleben sichern - übrigens im Gegesatz zu Autobahn- und Flughafenausbau. Das scheinen viele Innen und RegionalpolitikerInnen leider noch nicht begriffen zu haben.
Der Tag endete mit einem absuluten Höhepunkt im wahrsten Sinne: Mit dem Fahrstuhl und über Steigleitern ging es auf die Spitze eines 114 Meter hohen Windrades!



Belohnt werde ich mit einem Rundblick über die wunderschöne Landschaft: Ein Ausflug der all diejenigen zu empfehlen ist, die mit windigen Argumenten gegen die Windkraft Sturm laufen.


Mein letzter Tag


Der letzte Tag meiner Sommertour begann um 9 Uhr im GrimmelshausenGymnasium in Gelnhausen. Im letzten Schuljahr hatte ein Politik und Wirtschaft-Grundkurs den Hessischen Landtag besucht. Wegen einer Trauerfeier kam damals leider kein Gespräch mit Abgeordneten zustande. Darum habe ich das heute nachgeholt. Ich bin dieser Einladung besonders gerne gefolgt, weil solche leider sehr selten sind. Ich finde es wichtig, in der Schule den zukünftig wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürgern politische Arbeit und Beteiligung jeder Art live nahe zu bringen.


U.a. wollten die SchülerInnen gerne von mir wissen, warum ich Berufspolitiker geworden und gerade den GRÜNEN beigetreten bin. Außerdem diskutierten wir länger über den Klimaschutz und darüber, was sowohl die Politik als auch jedeR Einzelne dafür tun kann. Sie hatten sich zudem schon intensiv mit dem Thema Studiengebühren auseinandergesetzt und waren an meiner Meinung interessiert. Auf Nachfrage berichteten sie mir ihr Ergebnis: Studiengebühren seien für viele Studierende unzumutbar und führten außerdem langfristig nicht zu einer Erhöhung des Budgets der Universitäten. Daher seien sie abzulehnen. Daher nahmen sie es sehr positiv auf, dass wir im Hessischen Landtag gegen das Gesetz gestimmt hatten und gegenwärtig zu den Klägern vor dem Hessischen Staatsgerichtshof gehören.
Der Kontrast zur anschließenden Kraftwerkbesichtigung bei Staudinger in Großkrotzenburg jätte nicht deutlicher ausfallen können. Hier befinden sich im Moment fünf Kraftwerksblöcke, die vor allem mit Steinkohle befeuert werden und deren große Kühltürme und Schornsteine schon von Weitem zeigen, dass hier richtig viel Kohlendioxid in die Luft geblasen wird. Nach den Plänen von e.on sollen die drei ältesten Blöcke, die zum Teil schon seit 1965 in Betrieb sind, bis 2012 endgültig abgeschaltet werden. Leider soll es trotz des im letzten Jahr erstmals sinkenden Stromverbrauchs in Deutschland und des Wachstums der erneuerbaren Energien nicht dabei bleiben: E.on will einen neuen, wesentlich größeren mit Kohle betriebenen Block 6 bauen, der zwar ein wenig effizienter wäre als die alten Blöcke, bei voller Leistung aber den CO2-Ausstoß im Vergleich zu heute fast verdoppelte. Nach einer Einführung und etlichen kritischen Fragen startete unsere Besichtigungs-Tour. Zunächst wurde allen ein e.on-roter Sicherheitshelm verpasst, der dazu führte, dass unser gleichfalls anwesender Parlamentarischer Geschäftsführer Frank Kaufmann lautstark bedauerte, nicht seinen eigenen grünen Helm mitgebracht zu haben.



Kurz zusammengefasst: Hier handelt es sich um eine – für mich allerdings im negativen Sinne - beeindruckende Industrielandschaft, der man ihr Alter an einigen Stellen sehr deutlich ansieht.

Vom 100 Meter hohen Dach des Kesselhauses wurde mir ein beeindruckender Ausblick geboten, aber gerade hier oben wird besonders klar, dass solche Anlagen das Gegenteil der effizienten, dezentralen und erneuerbaren Energieversorgung darstellen, die wir Grüne wollen. Trotz der unterschiedlichen Meinungen war es aber richtig, das Gespräch mit den Kraftwerksbetreibern zu suchen, auch wenn am Ende natürlich kein Konsens stand. Nach einem Treffen mit den VertreterInnen der örtlichen Bürgerinitiative gegen den Kraftwerksausbau stand der letzte und schönste Termin der ganzen Sommertour auf dem Programm: Kickers Offenbach gegen FC Augsburg, ich konnte mir die Anstrengung der ganzen letzten Tage aus dem Leib schreien. Die Kickers haben es mir zwar, wie meist, nicht ganz leicht gemacht, aber 1:0 durch Elfmeter ist auch gewonnen, und zumindest die nächsten zwei Tage steht der OFC auf Tabellenplatz 2: Wenn das kein gutes Omen ist - Wir gewinnen die Landtagswahl!
Vielen, vielen Dank an alle, die in Wiesbaden und vor Ort an der Sommertour mitgearbeitet haben, morgen treffen Kordula und ich alle DirektkandidatInnen der Grünen, und dann geht der Wahlkampf erst richtig los, aber bis morgen gehe ich jetzt erst mal schlafen.
Tarek Al-Wazir

30 August 2007

Unterwegs in der Wetterau und in Nordhessen


Der heutige Morgen begann in der Wetterau mit dem Besuch der Kindertagesstätte „Villa Kunterbunt“ Die Leiterin, Frau Krank, schilderte mir ihre Ziele, Kindern mit Sprachproblemen möglichst früh, möglichst lebensnah und möglichst in den Tagesablauf der Kinder zu helfen. Dank der Kooperation von Kommune und Volkshochschule kann das Sprachförderprogramm nachhaltig und qualitativ hochwertig kostenlos angeboten werden.



Anschließend ging es weiter nach Homberg im Schwalm-Eder-Kreis. Beim Ausbildungsverbund "Starthilfe" e.V. schilderte man mir die vielfältigen Probleme, die sich bei dem Bemühen, langzeitarbeitslosen Menschen zu helfen, in einer ländlichen Kommune mit einer ARGE auftun. Durch Hartz IV fallen vor Ort mehr Bürokratie, eine unsichere Planung für die Träger und vor allem das Fehlen von persönlichen Kontakten in die ARGE auf. Die Zusammenfassung von Landesprogrammen wäre für einen kleinen Verein wünschenswert, um bessere und individuell angepasste Unterstützung leisten zu können. Zum Kaffeetrinken fuhr ich zu dem vom Verein betriebenen Campingplatz, für den ich jetzt hier Werbung mache: Achtung, alle Camping-Fans! An der A7 liegt der Campingplatz Wallenstein mit Burgruine und Naturschwimmbad, ein wirklich idyllisches Plätzchen.


Nächste Station meiner Tour war Alsfeld im Vogelsberg. Nach einem kleinen Grußwort bei der Kreismitgliederversammlung der Vogelsberg-Grünen schreibe ich bei einem Glas Alsfelder Pilsner diese Zeilen. Und von wegen Sommertour – ich trage unauffällig drei Schichten T-Shirts und dicke Socken. Hoffentlich fällt die Temperatur nicht unter den Gefrierpunkt...

Kids & Co, ESM und Frauenhaus


Mein heutiger Tour-Tag beginnt am Fuße der Frankfurter Skyline bei Kids&Co - der von der Commerzbank mitinitiierten Kinderbetreuungseinrichtung der FamilienService GmbH. Frau David, die Direktorin der Personalabteilung der Bank, hat mir das Diversity-Konzept vorgestellt, das u.a. die Themen Frauen in Führungspositionen, kulturelle Vielfalt, sexuelle Orientierung und demografischer Wandel umfasst. Im Mittelpunkt unseres Gesprächs war allerdings die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und das konkrete Angebot der (Klein)Kinderbetreuung. In fast idealen räumlichen Bedingungen liegt der Schwerpunkt auf der Krippenbetreuung (0-3 Jahre).



Die Öffnungszeiten von 7 bis 19 Uhr erlauben den Eltern sehr viel Flexibilität. Die beispielhaften Angebote der Commerzbank ist interessant und es gilt zu beobachten, welche Lehren für familienfreundliche Arbeitsplätze daraus zu ziehen sind.

Im Anschluss fuhr ich nach Rimbach-Mitlechtern im Landkreis Bergstraße zur Firma ESM, wo mich Firmengründer und Geschäftsführer Franz Mitsch begrüßte. Sein Unternehmen fertigt seit 1996 schwingungstechnische Produkte für Windkraftanlagen und ist einer der wichtigsten Zulieferer der Windkraftanlagen-Hersteller. Auch hier ist man der Meinung, dass Windkraft eine der Zukunftsenergien und für einen gesunden Energiemix unverzichtbar ist.



Die Firma ESM hat in den letzten Jahren fast 50 neue Arbeitsplätze geschaffen und einen Umsatz im zweistelligen Millionenbereich erwirtschaftet. Doch leider blieb fast keines der gefertigten Produkte in Hessen. Den Grund dafür sieht Herr Mitsch besonders in den immer verhärteteren Meinungen der Windkraftgegnerinnen und -gegner, vor allem in den Reihen der CDU, aber regional auch bei einigen SPD-Mitgliedern. Akut besteht dadurch die Gefahr, dass auch im Kreis Bergstraße der notwendige und in einigen Gebieten absolut lohnenswerte Neubau von Windkraftanlagen durch den Regionalplan bis 2020 blockiert wird. Mir ist unerklärlich, wie ein Landrat, der im Rheintal auf das AKW Biblis blickt, Windkrafträder ablehnen kann.
Am Nachmittag ging es dann weiter zum Frauenhaus Bergstraße. Glücklicherweise hat es noch nicht unter dem massiven Sozialabbau der Landesregierung gelitten, sondern konnte seine 24 Plätze halten. Trotzdem mussten im vergangen Jahr mehr als 40 um Hilfe bittende Frauen abgewiesen werden, denn es fehlt zusätzliches Personal für acht mögliche weitere Plätze. Ein weiteres Problem besteht in der Zusammenarbeit des Jugendamtes mit den anderen kommunalen Einrichtungen. An den verschiedenen Arbeitskreisen, wie etwa dem AK "Häusliche Gewalt", nimmt leider kein Teilnehmer des Kreisjugendamtes teil. Hier sind Hilfestellungen und vorhandene Netzwerke nach wie vor nicht genutzt worden. Mit hohlen Worten aber wurde bisher noch kein Kind und keine Frau vor Vernachlässigung und Gewalt geschützt.
Der letzte Termin dieses hochinteressanten Tages war zugleich Pressegespräch und gemütliches Beisammensein mit den Grünen DirektkandidatInnen Evelyn Berg und Helmut Rinkel in der Alten Mühle Bensheim. Regionale feine Küche wird dort mit möglichst ökologischen Zutaten kombiniert.

Frankfurter Schule(n)


Nach einer etwas kürzeren Nacht aufgrund unserer nächtlichen Rückreise aus Nordhessen bin ich heute gegen 9 Uhr in der Frankeschule, einer Grundschule in Frankfurt-Bockenheim eingetroffen.
Aufgrund terminlicher Verwirrungen, für die wir allerdings selbst verantwortlich waren, wurde ich gar nicht erwartet. Dennoch bewirtete mich die Rektorin höchstpersönlich mit Kaffee, da die Schulsekretärin seit längerer Zeit krank ist und noch kein Ersatz bereitgestellt wurde.
Trotz meines überfallartigen Erscheinens erhielt ich kompetent Informationen zur Schule. Seit über zehn Jahren wird hier z.B. ab dem 3. Schuljahr neben dem traditionellen katholischen und evangelischen Religionsunterricht Ethik und islamische Religionskunde unterrichtet. Der Ethikunterricht wird von einer Lehrkraft unterrichtet, die konfessionell nicht gebunden ist. Islamische Religionskunde wird von einer türkischen Lehrkraft mit Lehrauftrag unterrichtet, die an der Frankfurter Universität ausgebildet wurde. Sie berichtete mir, dass die von ihr unterrichten Kinder sehr selten von ihren Eltern zusätzlich in die Koranschule geschickt werden. Die Rückmeldungen der Eltern seien sehr positiv, weil anders als in der Koranschule die Suren des Korans nicht auswendig gelernt, sondern erklärt, besprochen und mit den anderen Religionen verglichen werden. Ich bin immer noch beeindruckt, wie eine Schule, die die Hälfte ihrer Schüler nicht einfach freistellen will, während die andere Hälfte Religionsunterricht hat, ganz einfach selbst ihr Problem löst. Schließlich erklärt Karin Wolff in Wiesbaden seit über acht Jahren, sie könne leider keinen islamischen Religionsunterricht anbieten, da ihr der Ansprechpartner fehle.
Am zweiten Termin in der Georg-Büchner-Gesamtschule (GBS), nur 15 Geh-Minuten entfernt, nahm auch unsere grüne Bürgermeisterin Jutta Ebeling teil. Thema war hier u.a. die Weigerung der Kultusministerin, den Antrag der Schule und der Stadt Frankfurt zu genehmigen und die GBS von einer Kooperativen in eine Integrierte Gesamtschule (IGS) umzuwandeln, obwohl Lehrer- und SchülerInnen und auch die Eltern das wollen. An einem Standort – aber nicht unter einem Dach - befinden sich hier eine Grundstufe mit 160 Schülern in den Klassen 1 bis 4 und ca. 900 Schüler in der weiterführenden Schule bis zur Klasse 9/10. In einer Jahrgangsstufe sind ca. 25% der Schüler auf dem Gymnasial-, 50% auf dem Realschul- und 25% auf dem Hauptschulzweig. Deutlich mehr Schülerinnen und Schüler als im Durchschnitt machen am Ende auf der Partnerschule Max-Beckmann-Schule Abitur, deutlich weniger Schüler beenden die Schule ohne einen Abschluss: Hier zeigt sich, was ein engagiertes Kollegium erreichen kann. Umso unverständlicher, dass die Landesregierung dieser Schule solche Knüppel zwischen die Beine wirft.

29 August 2007

Exkursion in den Burgwald


Nach der morgendlichen Fraktionssitzung bin ich gemeinsam mit unserem Waldeck-Frankenberger Landtagsabgeordneten Jürgen Frömmrich zur Exkursion in den Burgwald aufgebrochen. Dort erwartete uns bereits Forstamtsleiter Eberhard Norman.
Der Burgwald liegt zwischen Marburg und Frankenberg und ist mit 17.000ha eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Hessens. Er wird nur von zwei öffentlichen Straßen durchschnitten. Das Gebiet gehört zu 97% dem Land Hessen, 3% befinden sich in Privatbesitz.



Der Wald ist eine Mischung aus forstwirtschaftlich genutztem, artenreichem Mischwald und Naturschutzgebiet. Das besondere ist, dass hier seit über 20 Jahren an einem Biotopverbund gearbeitet wird. Es sollen also nicht nur für die Natur wertvolle Flächen geschaffen und erhalten, sondern auch vernetzt werden. Nach einer kurzen Einführung im Forstamt Bottendorf brachen wir in den Wald auf.
Der Sturm Kyrill hat in einer Januar-Nacht anderthalbmal so viele Bäume entwurzelt wie normalerweise in einem ganzen Jahr gefällt werden. Da aufgrund des Sturms der Holzmarkt noch immer übersättigt ist, lagern in einer Holzlagerstätte im Moment Baumstämme im Wert von 3 Mio. €, die ständig mit Wasser nass gehalten werden müssen. Von hier wird sogar Eichenholz für Barriquefässer nach Frankreich und Lärchenholz nach Italien exportiert.
Weiter ging es zu einem der durch kleine Bachläufe verbundenen Teiche des Burgwaldes, die die Heimat vieler seltener Tierarten wie beispielsweise des sehr menschenscheuen Schwarzstorchs sind, den ich allerdings nicht zu sehen bekam.



Eine Besonderheit des Burgwaldes ist, dass hier der letzte Frost eines Jahres noch im Juni und der erste Frost bereits im August zu erwarten ist. Das erklärt wohl auch das Vorkommen der so genannten Sibirischen Libelle im Burgwald…und die Bezeichnung „Hessisch-Sibirien“ für Nordhessen.
Abschließend bekam ich in der Wildkammer des Forstamtes noch die letzte Jagdbeute präsentiert, worüber sich besonders der passionierte Jäger und Abgeordnete Frömmrich freute. Ich fühlte mich neben dem toten Wildschwein nicht besonders wohl...

28 August 2007

Witzenhausen - Kassel - Eschwege


Nach der Übernachtung im Tagungszentrum der Deutschen Landwirtschafts-Akademie trafen wir morgens die Bürgermeisterin von Witzenhausen, Frau Fischer, und die örtlichen Grünen und trafen nach einem Spaziergang durch die malerische Fachwerk-Altstadt zu einem Gespräch bei HeRo - dem vom Hessischen Umweltministerium finanzierten Kompetenzzentrum HessenRohstoffe e.V. – zu einem Gespräch zusammen.


Das HeRo beschäftigt sich mit den Potenzialen der Biomasse, also von Holz über Pflanzen bis hin zu Gülle, hauptsächlich für die Energieerzeugung, aber auch für die stoffliche Nutzung in der Industrie. Nach einer langen Anlaufphase arbeitet das Kompetenzzentrum jetzt endlich mit den nötigen Fachleuten zusammen und ist eines der wenigen Projekte in der Energie- und Umweltpolitik, in denen die Landesregierung das Richtige macht. Nach einer spannenden Diskussion über die Potenziale der Biomasse und die reale oder nur befürchtete Konkurrenz von Nahrungsmittel- und Energiepflanzenanbau bin ich in meiner Meinung bestärkt, dass die Biomasse noch viele Möglichkeiten birgt, die nur genutzt werden müssen.
Meine nächste Station war das „DITSL“, das Deutsche Institut für Tropische und Subtropische Landwirtschaft des Fachbereiches ökologische Agrarwissenschaften der Uni Kassel am Standort Witzenhausen. Hier waren vor allem drei spannende Promotionsprojekte zu bewundern: Gemeinsam hatten sie, dass sie ohne elektrische Energie funktionieren, aus einfachen Materialien und ohne besondere Ausbildung, d.h. mit einfachen technischen Mitteln hergestellt werden können. Das „Gewächshaus“, das der Trocknung landwirtschaftlicher Produkte aller Art dienen soll, ist so konzipiert, dass es darin tagsüber sehr warm wird und der sich abkühlenden Luft nachts mit Hilfe von Salz Feuchtigkeit entzogen wird, um so den Trocknungsprozess zu beschleunigen.
Beim zweiten Projekt, das zum Trocknen von Obst und Gemüse gedacht ist, wird mit Hilfe der Sonne Wasser erhitzt, das in einem doppelten Boden unter die von oben von der Sonne beschienenen Früchte geleitet wird und so zu Temperaturen von bis zu 80°C führt.
Das dritte und äußerlich imposanteste Projekt ist der auf einem Anhänger montierte und somit leicht transportable Hohlspiegel, der eine Leistung von 2kw erbringen und in der Destille Temperaturen von bis zu 500°C erzeugen kann.

Als ich den pakistanischen Doktoranden fragte, ob das Gerät wohl auch in seinem Heimatland funktionieren würde, antwortete er: Etwas, das mit Sonne in Witzenhausen funktioniert, funktioniert überall...
Anschließend ging es nach Kassel zum Laufwasserkraftwerk der Städtischen Werke. Auf dem Gelände an der Fulda befindet sich schon seit 1443 eine Mühle, die ursprünlgich zum Betrieb eines Sägewerkes genutzt wurde.



Im Jahre 1891 wurde dann das erste zur Stromerzeugung für 3.000 Glühbirnen ausgerichtete Elektrizitätskraftwerk gegründet, das zu meiner großen Verwunderung mit denselben Maschinen bis zum Jahre 1987 weiterlief. Zwar wurde das Laufwasserkraftwerk 1998/99 grundsätzlich erneuert, trotzdem aber werden nur 0,2% des Kasseler Strombedarfs hier erzeugt, es gibt also noch Ausbaupotenzial. Die Turbine ist übrigens so konzipiert, dass Fische sie in der Regel unbeschadet passieren können. Nach der Besichtigung folgte ein spannendes Gespräch mit dem Vorstand der Stadtwerke, Herrn Helbig, über die Zukunft kommunaler Stadtwerke und die Möglichkeit für attraktive Ökostromangebote .
Dann machte ich mich auf den Weg zur Diskussionsrunde zum Thema Datenschutz „Soll der Staat mehr wissen als Deine Eltern?“ nach Eschwege.
Im Alten Bahnhof war der Gesprächsraum so voll, dass zusätzliche Stühle hereingebracht werden mussten. Erstaunlich viele der überwiegend jungen Diskussionsteilnehmerinnen und -teilnehmer haben selbst schon befremdliche Erfahrungen mit der überraschenden oder auch nicht beabsichtigten Weitergabe ihrer Daten gemacht, sodass die Diskussion noch viel länger hätte fortgeführt werden können als mir möglich war, da ab 21 Uhr noch die 200km weite Heimreise anstand.

Grüne Springseile für Tarek und mich


Auch der heutige Morgen begann bei schönstem Sonnenschein in freier Natur u.a. zusammen mit unserem Kreisvorsitzenden Robert Arndt, der selbst seit Zivi-Zeiten eng mit dem Jugendhof Bessunger Forst in Roßdorf verbunden ist. Die Einrichtung hat eine lange Geschichte hinter sich, vom Kinderheim über die Pfadfinder hin zum selbst verwalteten Projekt. Notwendige Investitionen wurden in der Vergangenheit u.a. auch vom Land finanziert. Steigende Ansprüche und damit einhergehende Professionalisierung, zum Beispiel in der Küche, machen es immer schwerer, die Gemeinsamkeit von Wohnen und Arbeiten sowie die Selbstverwaltung zu organisieren. Ein neues Konzept wird derzeit erarbeitet, wie uns Paul Schnell vom Jugendhof erzählte. Die Lage der Anlage ist herrlich.





Vor dreißig Jahren hätte ich mir das selbst verwaltete Wohnen hier auch gut vorstellen können.
Auf dem Weg zum nächsten Termin ereilte uns unser erstes Missgeschick – wir fuhren zum falschen Ort. Was haben die Menschen früher eigentlich in solchen Situationen ohne Handy gemacht? Gerade fast noch rechtzeitig (puhhh) trafen wir den Grünen Sozialdezernenten Jochen Partsch, der uns bei den Nachmittagsterminen begleitete.
Zunächst besuchten wir die Darmstädter Werkstätten und Wohneinrichtungen, einen Eigenbetrieb der Stadt Darmstadt. www.darmstaedter-werkstaetten.de In der Werkstatt am Schreberweg arbeiten vor allem geistig behinderte Menschen. Hier wird für verschiedene Unternehmen aus der Region produziert, von einfachen Sortierarbeiten bis hin zu Arbeiten, die relativ hohe Qualifizierung erfordern. Der Betriebsleiter, Herr Mühe, schilderte engagiert die Arbeit der Einrichtung. Die städtische Trägerschaft bringt in finanzieller Hinsicht auch Probleme mit sich, denn öffentliche Zuschüsse sind schwerer zu erhalten. Wir versprechen einen weiteren Besuch nach der Sommertour, da für den Besuch der stationären Einrichtungen heute leider keine Zeit war. Von den produzierten Gütern habe ich zwei als Geschenke bekommen: grüne Springseile für Tarek und mich.
Weiter ging's zur ARGE Darmstadt. Die Zusammenarbeit zwischen Bundesagentur und Kommune funktioniert – wie überall nach anfänglichen Problemen – inzwischen recht gut. Dies liegt wie so oft an den handelnden Personen. Die beiden Geschäftsführer, Herr Eidmann (Stadt) und Herr Krienke (BA), sowie der Sozialdezernent präsentierten mit einigem Stolz das Integrations- und Arbeitsmarktprogramm 2007. Besonders hervorzuheben sind die Rolle des „Persönlichen Ansprechpartners" für individuelle Beratung und Förderung aber auch Leistungssteuerung sowie die Evaluation zu Effizienz und Wirkung einzelner Angebote. Weiter gibt es in Darmstadt bewusst kaum 1-Euro-Jobs, und die wenigen nur auf freiwilliger Basis. Statt dessen werden reguläre sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse (wenn auch nur für einen begrenzten Zeitraum) geschaffen. Insgesamt hat sich die Akzeptanz der Arbeitsmarktpolitik auch dadurch verbessert, dass im Sozialausschuss Ziele und Maßnahmen regelmäßig vorgestellt und unter Beteiligung von Akteuren und Initiativen weiter entwickelt werden.
Auch hier sind Kooperation und Vernetzung Schlüsselbegriffe, die insbesondere bei der Förderung von Kindern und Jugendlichen immer wieder genannt werden, zum Beispiel auch das Miteinander von ARGE und Jugendhilfe. Leider scheinen die Staatlichen Schulämter die größten Probleme zu haben sich in diese Kooperationen so einzubringen, wie ich es im Interesse des Schulerfolgs der Kinder eigentlich erwarten würde.

27 August 2007

Was haben Familienzentren und Blockheizkraftwerke gemeinsam?


Heute bin ich wegen der Sitzung des Fraktionsvorstandes erst um 12.30h vom Hessischen Landtag aus gestartet. Schließlich stellen wir die parlamentarische Arbeit ja nicht wegen der Sommertour ein.
Um 14 Uhr kam ich dann in der Kindertagesstätte der Gießener Weststadt im Wilhelm-Liebknecht-Haus an. (Wilhelm Liebknecht war übrigens der Vater von Karl Liebknecht, Gießener und einer der Gründerväter der SPD) Diese Kindertagesstätte hat das städtische Konzept „Weiterentwicklung von Kindertagesstätten zu Familienzentren“ bereits umgesetzt. Unsere GRÜNE Bürgermeisterin Gerda Weigel-Greilich hat mich heute durch die Einrichtung geführt.



Unter dem Dach der hälftig von Staat und Diakonischem Werk finanzierten Einrichtung befinden sich Kindertagesstätte, Schulkinderbetreuung, Jugendklub, aber auch viele soziale Angebote, z.B. für junge Mütter sowie eine Schuldnerberatung. Durch die gute Vernetzung und die kurzen Wege innerhalb des Hauses wird hier sehr effektiv gearbeitet. Das zeigt dass unsere Forderung, Kindergärten zu Familienzentren weiterzuentwickeln, real erfolgreich umsetzbar ist. Zudem wurde der ehemalige soziale Brennpunkt Weststadt durch die im Wilhelm-Liebknecht-Haus geleistete Arbeit zu einem lebenswerten Stadtteil, der mit den alten Vorurteilen gegenüber der „Gummiinsel“, so der alte Name für die Weststadt im Volksmund, nicht mehr viel zu tun hat.
Meine nächste Station befindet sich in Lollar: Es ist das Stammwerk von Köhler & Ziegler Anlagenbau. Geschäftsführer Helmut Ziegler persönlich führte mich zur neu errichteten Produktionsstätte. In den letzten 18 Monaten lief das auf die Herstellung, Wartung und Betreuung von Blockheizkraftwerken (BHKWs) spezialisierte Unternehmen so gut, dass Mitarbeiterzahl und Produktionsfläche verdoppelt werden konnten. BHKWs produzieren sowohl Wärme als auch Strom, sind die effizienteste Form der Energieerzeugung und können auch mit Biogas betreiben werden. Hier werden also mit grünen Ideen schwarzen Zahlen geschrieben. Die Geschäftsleitung hat uns die Produktion der nicht in Serie produzierten BHKWs mit einer Leistung zwischen 50 und 2000 kW eindrücksvoll vorgestellt.



Für eine optimale Energieeffizienz sind die jeweiligen Gegebenheiten des künftigen Standorts in die Planung einzubeziehen und den Entwurf der Anlage daran anzupassen. Hier habe ich beispielhaft erkannt, wo die deutschlandweit hunderttausende Arbeitsplätze im Bereich Energieffizienz und Erneuerbare Energie entstanden sind.

Naturkindergarten in Trebur und Hans-Thoma-Schule in Oberursel


Die Woche fing sehr schön an. Bei schönem Sonnenwetter besuchten wir den Naturkindergarten in Trebur. Das pädagogische Konzept, Kindern vielfältige Erfahrungen in der Natur (nicht nur Wald, auch Strand!) zu ermöglichen, ihr Selbstwert- und Gruppengefühl zu stärken sowie auf die Schule vorzubereiten, leuchtet sofort ein. Das Konzept lebt natürlich auch durch die qualifizierten und motivierten Erzieherinnen. Das Programm für die Kinder ist leider auf den Vormittag beschränkt: Die Gemeinde Trebur hat aber erkannt, dass ein Naturkindergarten die Betreuungsvielfalt und die Wahlmöglichkeiten von Eltern enorm erweitert. Es wäre wünschenswert, wenn dies viele andere Gemeinden auch erkennen würden. Auch haben wir direkte Auswirkungen des Klimawandels gespürt: Die Schnaken labten sich zahlreich auf unseren unbedeckten Hautpartien.
Ein nettes persönliches Erlebnis: Die Leiterin des Naturkindergartens, Frau Wachtel, war Erzieherin an der Deutschen Schule in Nairobi, als meine Tochter dort in die Grundschule ging – womit wieder die These bestätigt ist, dass die Welt sehr klein ist.
Im Landtag trafen wir kurz Tarek und sein Team. (Sorry für den Anglizismus :-)).

Am Nachmittag besuchten wir die Hans-Thoma-Schule in Oberursel, die – betrachtet man die räumlichen und personellen Einschränkungen - gute Arbeit mit körperbehinderten Kindern und einer ebenso wachsenden Zahl von Kindern im Bereich Lernhilfe leistet.



Im Gespräch mit dem kommissarischen Schulleiter, Herrn Rudolph, sowie Lehrer- und Elternvertretern wurde deutlich, dass die individuelle Förderung der Kinder, die Elternarbeit und viele Therapieangebote bei geeigneten Rahmenbedingungen verbessert werden könnten. Bessere Kooperation von Schule und Jugendhilfe, Ausbau der Ganztagsbetreuung auch für die Kinder mit Lernhilfebedarf stehen auf der Tagesordnung, gerade auch für die Politik in Kreis und Land. Angesichts des eklatanten Platzmangels und der veralteten Architektur ist es mir völlig unverständlich, dass sich gegen den geplanten Neubau auf einem anderen Grundstück eine Bürgerinitiative gegründet hat. Behinderte Kinder und Kinder mit Lernschwierigkeiten haben das Recht auf einen Platz in der Mitte unserer Gesellschaft.
Auf der Rückfahrt in unserem Hybrid-Fahrzeug hören wir im Radio die Vorberichterstattung zu den Neuigkeiten auf der IAA, zum Beispiel James Bond’s Fahrzeug als Serienproduktion – irgendwie glaubt man sich im falschen Film.

26 August 2007

Hexenturm im Nebel/Wider die Werra-Versalzung


Der Sonntagmorgen in Offenbach begann mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein. Auf dem Weg zu meinem ersten Termin in Idstein fuhren wir allerdings kurz hinter Wiesbaden in eine Nebelwand. Auf einem kleinen Platz vor dem Hexenturm, der trotz oder gerade wegen des Nebels eine malerische Kulisse abgab, hatten die Idsteiner Grünen um ihre Bürgermeisterkandidatin Annette Reineke-Westphal zum Brunch mit Livemusik geladen. Gestärkt durch ein frischgebackenes Crêpe sind wir schon um 12.30h wieder gestartet, um rechtzeitig zum Mittagessen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg anzukommen.
In Niederaula überreichte ich dann gemeinsam mit Jörg Althoff, unserem dortigen Direktkandidaten, dem Ortsverband der Grünen eine Urkunde dafür, dass sie in den letzten 20 Jahren in diesem für uns politisch nicht ganz einfachen Gelände ununterbrochen aktiv waren.
Anschließend machten wir uns zur Abschlussveranstaltung des Weser-Werra-Aktionstages am Werrastein in Hannoversch-Münden auf. Das ist der garantiert nördlichste Punkt meiner Sommertour. Sie würde hier also die von Kali+Salz u.a. bei Philippsthal in die Werra geleiteten Produktionsabwässer ins Meer tragen.
Unter dem Motto „Grenzwerte senken – Natur und Umwelt schützen“ fanden heute in allen angrenzenden Bundesländern GRÜNE Aktionen an der Werra und der Weser statt. So war z.B. auch unser ehemaliger Umweltminister Jürgen Trittin dabei. Mehr dazu unter www.gruene-fraktion-hessen.de

Mein BürgermeisterInnen-Tag


Heute ist mein Bürgermeisterinnen-Tag. Nach einem stärkenden Frühstück ging's zuerst nach Idstein. Dort ist Annette Reineke-Westphal die GRÜNE Bürgermeister-Kandidatin und hat gute Aussichten in die Stichwahl zu kommen.
Ein Schwerpunkt in Annettes Wahlkampf ist der Klimawandel. Auch weil sie das Thema Einstieg in Erneuerbare Energien in den Vordergrund stellt, stieß mein Hybridfahrzeug auf großes Interesse. Die technischen Fragen konnte ich zwar inzwischen kompetent beantworten, bei vielen Detaills musste ich aber kapitulieren.
Nächste Station heute ist Eschborn, so zusagen der heimische Grill. Hier haben wir zwar keine eigene Kandidatin für die demnächst anstehende Bürgermeisterwahl, die Herausforderungen sind aber ähnlich: Umstieg der Stadt auf erneuerbare Energien, Umwelt- und damit auch bürgerInnenfreundliche Gestaltung der Stadt. Kinderbetreuung, die Förderung der integrativen Grundschule und Bildungsangebote. Neben den Bürgermeisterkandidaten kam Omid Nouripour, Bundestagsabgeordneter der Grünen, als Überraschungsgast.
Keiner der kandidierenden Männer gibt Antworten für Morgen. Die Herausforderung für die grüne Fraktion ist es, sich trotzdem politisch durchzusetzen.
Damit geht ein Sonntag zu Ende, der richtig Spaß gemacht hat: Leute treffen, plaudern, diskutieren. Ganz besonders hat mich der große Einsatz der Organisatorinnen und Organisatoren der Sommerfeste gefreut - eine motivierte Basis (im doppelten Sinne) für die Landtagswahl.

25 August 2007

Osthessische Impressionen


Endlich ist es auch so warm, dass der Name "Sommer Tour" tatsächlich zutrifft.
Der vierte Tag nun führte uns nach Fulda, zuerst ins Klinikum Fulda.
Natürlich hat sich seit den 80er jahren viel verändert, vom Einzug des Computers ins Schwesternzimmer, über Hightech im Diagnosebereich bis hin zu innenarchitektonischen Gestaltung von Zimmern und Fluren. Auch alter Erinnerungen tauchen wieder auf, z.B. das Stationsbadezimmer als Abstellraum.
Bei den notwenigen Modernisierungen bis hin zum Aufbau einer Modellstation scheint das Klinikum Fulda auf gutem Weg. Besonders freut mich, dass in der neuen Klinikstrategie eher interdisziplinär gedacht und die Grenzen der Fachabteilungen überschritten werden. Die Strategie wurde von Aufsichtsrat übrigens im April verabschiedet, zwölf Tage vor dem Ausbruch der Salmonellen-Infektion.
Nach dem Besuch ging es zum grünen Sommerfest im Biergarten von Perspektiva, einem Projekt zur Förderung von Jugendlichen ohne Ausbildung. Nach dem politischen Plausch zum Thema Demographischer Wandel in Fulda und Hessen begann das heißersehnte Bouletournier mit Teams von verschiedenen Institutionen.
Die drei ersten Plätze erhielten von uns ein Mini-Boule-Spiel mit dem Aufdruck "Wir boulen um ihre Stimme - nicht nur an der Urne". Ich durfte den Gewinnern der Verbraucherschutzzentrale Fulda e.V. einen Scheck mit 250€ für die Vereinsarbeit überreichen.
Auf dem Rückweg haben wir heute auch zum ersten Mal getankt, eher aus Vorausschau denn als Notwendigkeit. Beim Verlassen der Tankstelle ist uns ein immer wieder auftretendes und bisher ungelöstes Problem wieder begegnet: Wie können wir Tauben auf unser geräuschloses Auto aufmerksam machen?

Umwelttage Bad Camberg und Sommerfest in Offenbach


Um heute rechtzeitig zum Frühstück um 8.45h in Bad Camberg zu sein, bin ich schon um 7.15h zu Hause aufgebrochen.
Nachdem ich am Bad Camberger Bahnhof meinen Landtagskollegen Mathias Wagner eingesammelt hatte, sind wir weiter zum Bio-Supermarkt in der Altstadt, wo wir bereits erwartet und von Ladeninhaber Roland Glomb und den örtlichen Grünen mit einem köstlichen Öko-Frühstück begrüßt wurden. Roland haben wir kurz darauf bei der Eröffnung der „Tage der Umwelt“ im Bad Camberger Kurhaus wiedergesehen. Hier stellen noch das ganze Wochenende 17 Unternehmen ihre Produkte rund um „energieeffizientes Bauen und Wohnen“ vor.
Nach einem Rundgang ist vor dem Kurhaus ein Eisblock aus 1048 Litern Wasser in ein Mini-Energiesparhaus versenkt und ein Preis für denjenigen ausgesetzt worden, der am besten schätzt, wie viel von dem Eisblock nach 8 Wochen geschmolzen ist. Ich glaube an gute Wärmedämmung und schätze, dass es nur etwa 20% sein werden. Die Auflösung erfahren wir im Oktober in Bad Camberg.
Nachdem ich mit den örtlichen Grünen beim Mittagessen über Möglichkeiten zur Versachlichung der Windkraftdebatte und über unsere Vorstellungen zur Schulpolitik gesprochen hatte, sind wir aufgebrochen, um die beiden umstrittenen Bad Camberger Windräder an der A3 zu besichtigen.

Nächste und letzte Etappe des heutigen Samstags ist das Sommerfest meiner Offenbacher Grünen auf dem Mathildenplatz. Bei Livemusik, selbstgebackenem (nicht von mir!) Kuchen, Bratwurst und umfangreichem Salatbuffet konnte ich den Tag angenehm ausklingen lassen.