27 August 2007

Naturkindergarten in Trebur und Hans-Thoma-Schule in Oberursel


Die Woche fing sehr schön an. Bei schönem Sonnenwetter besuchten wir den Naturkindergarten in Trebur. Das pädagogische Konzept, Kindern vielfältige Erfahrungen in der Natur (nicht nur Wald, auch Strand!) zu ermöglichen, ihr Selbstwert- und Gruppengefühl zu stärken sowie auf die Schule vorzubereiten, leuchtet sofort ein. Das Konzept lebt natürlich auch durch die qualifizierten und motivierten Erzieherinnen. Das Programm für die Kinder ist leider auf den Vormittag beschränkt: Die Gemeinde Trebur hat aber erkannt, dass ein Naturkindergarten die Betreuungsvielfalt und die Wahlmöglichkeiten von Eltern enorm erweitert. Es wäre wünschenswert, wenn dies viele andere Gemeinden auch erkennen würden. Auch haben wir direkte Auswirkungen des Klimawandels gespürt: Die Schnaken labten sich zahlreich auf unseren unbedeckten Hautpartien.
Ein nettes persönliches Erlebnis: Die Leiterin des Naturkindergartens, Frau Wachtel, war Erzieherin an der Deutschen Schule in Nairobi, als meine Tochter dort in die Grundschule ging – womit wieder die These bestätigt ist, dass die Welt sehr klein ist.
Im Landtag trafen wir kurz Tarek und sein Team. (Sorry für den Anglizismus :-)).

Am Nachmittag besuchten wir die Hans-Thoma-Schule in Oberursel, die – betrachtet man die räumlichen und personellen Einschränkungen - gute Arbeit mit körperbehinderten Kindern und einer ebenso wachsenden Zahl von Kindern im Bereich Lernhilfe leistet.



Im Gespräch mit dem kommissarischen Schulleiter, Herrn Rudolph, sowie Lehrer- und Elternvertretern wurde deutlich, dass die individuelle Förderung der Kinder, die Elternarbeit und viele Therapieangebote bei geeigneten Rahmenbedingungen verbessert werden könnten. Bessere Kooperation von Schule und Jugendhilfe, Ausbau der Ganztagsbetreuung auch für die Kinder mit Lernhilfebedarf stehen auf der Tagesordnung, gerade auch für die Politik in Kreis und Land. Angesichts des eklatanten Platzmangels und der veralteten Architektur ist es mir völlig unverständlich, dass sich gegen den geplanten Neubau auf einem anderen Grundstück eine Bürgerinitiative gegründet hat. Behinderte Kinder und Kinder mit Lernschwierigkeiten haben das Recht auf einen Platz in der Mitte unserer Gesellschaft.
Auf der Rückfahrt in unserem Hybrid-Fahrzeug hören wir im Radio die Vorberichterstattung zu den Neuigkeiten auf der IAA, zum Beispiel James Bond’s Fahrzeug als Serienproduktion – irgendwie glaubt man sich im falschen Film.

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