29 August 2007
Exkursion in den Burgwald
Nach der morgendlichen Fraktionssitzung bin ich gemeinsam mit unserem Waldeck-Frankenberger Landtagsabgeordneten Jürgen Frömmrich zur Exkursion in den Burgwald aufgebrochen. Dort erwartete uns bereits Forstamtsleiter Eberhard Norman.
Der Burgwald liegt zwischen Marburg und Frankenberg und ist mit 17.000ha eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Hessens. Er wird nur von zwei öffentlichen Straßen durchschnitten. Das Gebiet gehört zu 97% dem Land Hessen, 3% befinden sich in Privatbesitz.
Der Wald ist eine Mischung aus forstwirtschaftlich genutztem, artenreichem Mischwald und Naturschutzgebiet. Das besondere ist, dass hier seit über 20 Jahren an einem Biotopverbund gearbeitet wird. Es sollen also nicht nur für die Natur wertvolle Flächen geschaffen und erhalten, sondern auch vernetzt werden. Nach einer kurzen Einführung im Forstamt Bottendorf brachen wir in den Wald auf.
Der Sturm Kyrill hat in einer Januar-Nacht anderthalbmal so viele Bäume entwurzelt wie normalerweise in einem ganzen Jahr gefällt werden. Da aufgrund des Sturms der Holzmarkt noch immer übersättigt ist, lagern in einer Holzlagerstätte im Moment Baumstämme im Wert von 3 Mio. €, die ständig mit Wasser nass gehalten werden müssen. Von hier wird sogar Eichenholz für Barriquefässer nach Frankreich und Lärchenholz nach Italien exportiert.
Weiter ging es zu einem der durch kleine Bachläufe verbundenen Teiche des Burgwaldes, die die Heimat vieler seltener Tierarten wie beispielsweise des sehr menschenscheuen Schwarzstorchs sind, den ich allerdings nicht zu sehen bekam.
Eine Besonderheit des Burgwaldes ist, dass hier der letzte Frost eines Jahres noch im Juni und der erste Frost bereits im August zu erwarten ist. Das erklärt wohl auch das Vorkommen der so genannten Sibirischen Libelle im Burgwald…und die Bezeichnung „Hessisch-Sibirien“ für Nordhessen.
Abschließend bekam ich in der Wildkammer des Forstamtes noch die letzte Jagdbeute präsentiert, worüber sich besonders der passionierte Jäger und Abgeordnete Frömmrich freute. Ich fühlte mich neben dem toten Wildschwein nicht besonders wohl...
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