31 August 2007

Neue Arbeit Vogelsberg, Wassererlebnishaus Fuldatal und Windpark Bad Emstal


Der erste Besuch im größten Flächenkreis Hessens führt heute uns in Begleitung der Direktkandidatin Eva Goldberg und der Kreisvorsitzenden Christiane Löchel zur Neuen Arbeit Vogelsberg, wo uns Geschäftsführer Gust und Betriebsleiter Reukert empfangen.



Im Gegensatz zu gestern ist die Integration in den Arbeitsmarkt hier als Optionskommune organisisert, an deren Gestaltung auch die Neue Arbeit beteiligt war. Es scheint, als ob die Wege hier zwischen Kommunaler Vermittlungsagentur und den einzelnen Trägern reibungslos funktioniert. Besonders interessant fand ich die Zielsetzung, langzeitarbeitslose Menschen je nach persönlichem Bedarf in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Die Neue Arbeit möchte zudem für die Qualifierung die Gebäude- und Anlagenpflege ausbauen - und zwar unter ökologischen Gesichtspunkten; die Wandheizung im Lehmverputz war sehr beeindruckend.
Mein nächster Besuch führt die zentralen Themen Umwelt, Kinder, Bildung in einem Projekt zusammen. Der Besuch des Wassererlebnishauses in Fuldatal bietet Kinder aller Altersgruppen aber eben auch ErzieherInnen und LehrerInnen die fundierte Beschäftigung mit dem Thema Umwelt - vom Naturschutz bis zur Umwelttechnik. Zusammen mit Thomas Ackermann, dem Direktkandidaten, und Andreas Jürgens MdL wurden uns
Geschichte und pädagogisches Konzept wurden mir hier ausführlich und sehr interessant dargestellt.




Besonders spannend fand ich die Anbindung an das Staatliche Schulamt. Mir wird einmal mehr deutlich, dass Hessen in der Bildungspolitik derzeit alles andere als vorn ist. Es fehlt nach wie vor die Institutionalisierung der Umweltbildung, gerade auch in außerschulischen Lernorten wie hier in dieser Anlage. Andere Bundesländer sind Hessen hier weit voraus. Der nötige Ausbau von Ganztagsschulangeboten schreit förmlich nach solchen Projekten, die Kinder "hautnah" Umwelt, Natur, Lebensräume, Bewegung und Freude spüren lassen.
Mein Freitag in Nordhessen ging mit dem Besuch der Windkraftanlagen in Bad Emstal zu Ende.



Herr Hecker vom Bundesverband Windenergie schilderte mir hier die Technik, die Bürokratie, vor allem aber die Probleme mit der Regionalplanung in Nordhessen, die den Ausbau der Windenergie massiv behindert. Hier hat Andrea Ypsilanti noch viel Aufklärungsarbeit in den eigenen Reihen vor sich. Natürlich machen Windräder nur dort Sinn, wo es auch Wind gibt, und natürlich müssen auch Aspekte wie der Naturschutz, mit berücksichtigt werden. Aber auch wegen des demografischen Wandels wird nur ein regional produzierter Energie-Mix vielen ländlichen Gemeinden das Überleben sichern - übrigens im Gegesatz zu Autobahn- und Flughafenausbau. Das scheinen viele Innen und RegionalpolitikerInnen leider noch nicht begriffen zu haben.
Der Tag endete mit einem absuluten Höhepunkt im wahrsten Sinne: Mit dem Fahrstuhl und über Steigleitern ging es auf die Spitze eines 114 Meter hohen Windrades!



Belohnt werde ich mit einem Rundblick über die wunderschöne Landschaft: Ein Ausflug der all diejenigen zu empfehlen ist, die mit windigen Argumenten gegen die Windkraft Sturm laufen.


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