23 August 2007
Stationen im Landkreis Offenbach
Heute waren wir in der Stadt und dem Landkreis Offenbach unterwegs.
Unser erster Termin führte uns zur von den Stadtwerken Dietzenbach betriebenen Bürgersolaranlage, die sich auf dem Dach einer Kindertagsstätte in Dreieich befindet. Die Anlage, die dem Projekt auf dem Offenbacher Ledermuseum als Vorbild gedient hat, ist Beispiel dafür, dass sich ökologisches Engagement und ökonomischer Erfolg vereinbaren lassen. Die Investitionen der Bürger - zwischen € 500 und 1000 pro Person - sorgen nicht nur dafür, dass umweltfreundlicher Solarstrom produziert wird, sondern bringen den Investorinnen und Investoren auch noch stolze 4,5 Prozent Zinsen.
Meine nächste Station war die Deutsche Flugsicherung (DFS) in Langen. Das zugegebenermaßen große Gelände haben wir nicht auf Anhieb gefunden: Man sollte halt nicht nur dem Navigationssystem folgen, sondern manchmal auch noch auf die Straßenschilder schauen...
Die erschwerte Anreise wurde aber durch eine kinoreife Präsentation des DFS-Pressesprechers, eines Ex-Fluglotsen, mehr als wieder wett gemacht. Als Zugabe durften wir den Hochsicherheitsraum besichtigen, in dem eine erstaunliche Anzahl gut gelaunter, turnschuhtragender junger Menschen den Luftraum über Süddeutschland koordiniert. Hier wurden wir davon überzeugt, dass 90 Sekunden wirklich viel Zeit seine, um bequem einen Zusammenstoß zweier Jumbo-Jets zu verhindern.
Natürlich haben wir uns auch über Streitthemen wie Lärmreduzierung und den geplanten Flughafenausbau auseinander gesetzt. Einigkeit gab es aber in einem wichtigen Punkt: Trotz aller technischer Verbesserungen wird es das lautlose Flugzeug auch in Zukunft nicht geben. Eine auf den ersten Blick wenig erstaunliche Erkenntnis, die aber in den nächsten Monaten mit Blick auf das Nachtflugverbot noch von Belang sein dürfte.
Der anschließende Termin bei der Energieversorgung Offenbach (EVO) war ein Heimspiel. Vor meinem Umzug vor einigen Wochen hatte ich nämlich beim Blick aus dem Küchenfenster täglich den Schornstein des EVO-Heizkraftwerkes vor Augen.
Bei dem sehr angenehmen Gespräch mit dem neuen Vorstandsvorsitzenden, Herrn Hohmann, war ich positiv von den zukunftsweisenden Ansätzen der EVO überrascht: So werden 24.000 Haushalte im Raum Offenbach durch Fernwärme beheizt, was zu einem sehr hohen Nutzungsgrad des Kohlekraftwerkes (über 80 Prozent) führt. Außerdem bietet die EVO inzwischen zwei Stromtarife an, bei denen der Strom zu vollständig aus erneuerbaren Energien gewonnen wird.
Mitgenommen habe ich, dass die EVO dem Thema Ökostrom inzwischen sehr viel aufgeschlossener gegenübersteht als noch vor einiger Zeit - steter Tropfen höhlt den Stein!
Den Abschluss des heutigen Tages bildete der Besuch der sympathischen Privatbrauerei Glaab in Seligenstadt. Nach einer Besichtigung der Brauereianlagen und einem Grundkurs in Sachen Bierbraukunst durch den der in der neunten Generation als Chef tätigen Robert Glaab durften wir bei einem leckeren Abendessen noch mehr über regionalen Gerstenanbau und leider nicht regional mögliches Abfüllen von Bier in Bügelflaschen (die mit dem Plopp) erfahren.
So gestärkt fuhr ich dank meines malzbiertrinkenden Fahrers Marc gut und sicher nach Hause und freue mich auf den morgigen Tag.
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