24 August 2007

Hofgut Oberfeld und Reifenwerk Pirelli


Mein Freitagmorgen begann mit einem Besuch auf dem Hofgut Oberfeld in Darmstadt. Das etwas 135 Hektar große Gelände des Gutshofs befindet sich so unmittelbar am Stadtrand, dass ich das Gefühl hatte, vom Stadtzentrum aus direkt in die Hofeinfahrt zu fahren.

Im denkmalgeschützten Gutsgebäude haben wir zunächst eine Einführung über die Entwicklungsgeschichte der früheren staatlichen Domäne, die inzwischen von einer privaten Stiftung betrieben wird, erhalten. Die Stiftung hat den Hof und das ihn umgebende vier Hektar große Gelände erworben. Die ca. 120ha landwirtschaftlich genutzter Flächen werden vom Land Hessen und der Stadt Darmstadt sowie von privaten Eigentümerinnen und Eigentümern gepachtet bzw. zur Verfügung gestellt.


Das Hofgut funktioniert auch als „Lernort Bauernhof“. Unter dem Titel „Mit den Sinnen lernen“, beschäftigen sich Kinder, Jugendliche und ihre Eltern mit landwirtschaftlichen Zusammenhängen und gesunder Ernährung.

Auf dem Hofgut wird auch sozialtherapeutisch gearbeitet: Das Gelände ist nämlich auch Arbeits- und Lebensort für Menschen mit geistigen Behinderungen. Dieser Bereich soll in den nächsten Jahren weiter wachsen. Menschen mit Behinderung wird hier ein weitgehend selbst bestimmtes Leben ermöglicht.

Gleichzeitig soll der nach den Richtlinien des Demeter-Verbandes arbeitende landwirtschaftliche Öko-Betrieb als Aktiengesellschaft weitergeführt werden. Die Produkte werden im hofeigenen Café, der Bäckerei und der Meierei verkauft. Dabei wird mit der sozialtherapeutischen Einrichtung kooperiert, indem die Menschen mit Behinderung im Landwirtschaftlichen Betrieb beschäftigt werden. Gleichzeitig besteht dadurch die Möglichkeit, den Lernort auf den gesamten Betrieb auszuweiten.

Dieses Projekt ist sowas von grün, grüner geht's kaum: Ein Ökobauernhof, der seine Produkte direkt auf dem Hof verkauft, der Menschen mit Behinderung Arbeit und Lebensraum zur Verfügung stellt, Kindern und Jugendlichen landwirtschaftliche Zusammenhänge nahe bringt und dazu noch inmitten der Großstadt einen phantastischen Ort schafft, der gleichzeitig eine grüne Lunge ist: Was will man mehr? Die schönste Erfahrung hier war es übrigens, auf die Menschen zu treffen, die von der ersten Idee bis zum jetzigen Stadium mit unglaublich viel Idealismus und durchweg ehrenamtlich dafür sorgen, dass das Projekt die immer wieder auftauchenden Schwierigkeiten übersteht, weiter wächst und gedeiht.

Heute nachmittag waren wir im Odenwaldkreis unterwegs, genauer gesagt im Werk des Reifenherstellers Pirelli. Hier arbeitenmehr als 2.000 Menschen in der Fertigung von "Hochleistungsreifen". In der Reifenproduktion herrscht wohl ein harter Konkurrenzkampf, jedenfalls was die Betriebsgeheimnisse angeht. Da wir uns natürlich an die vereinbarten Zusagen halten, haben wir nicht nur keine Fotos gemacht, sondern veröffentlichen hier auch keine Details. Vielleicht nur so viel: Wenn wir GRÜNE wollen, dass der Rollwiderstand und damit der Kraftstoffverbrauch von Autos sinkt, dann müssen Reifenentwickler dafür sorgen, dass die Reifen trotzdem noch gut haften und das Auto auch ordentlich bremst. Und daran arbeiten natürlich die Reifenhersteller. So, das dürfte jetzt nicht zu viel verraten sein...

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